Als ich das Muster für diese Woche entwickelte und mit der Hand gedruckt habe, ist mir eine Verbindung zu einer Handlung aufgefallen, die ich schon seit längerer Zeit als sehr befreiend empfinde: Ich miste aus und strukturiere neu.

Ausmisten:

Diese Tätigkeit ist bei vielen für den Kleiderschrank schon weit verbreitet. Ich hab sie jetzt auch auf mein Arbeitszimmer ausgedehnt und bin gerade mit dem Computer beschäftigt.

2014 ist ein Buch von Marie Kondo über die lebensverändernde japanische Art des Ausmistens und zu Organisieren erschienen (in Deutsch). Es verbreitete sich wie ein Virus im Internet und taucht auch jetzt noch in vielen Medien immer wieder auf.
Auch für mich hat ihre Methode noch viel mehr Struktur in mein Aufräumen gebracht. Die Konzentration auf das Wesentliche und auf das was man wirklich mag, macht leichter und setzt neue Energien frei. Ausserdem hab ich bemerkt, dass das bewusste Erfassen vom eigenen Besitz immer ein Loslassen von dem was nicht mehr passt leicht macht. Das Ergebnis sind immer neue und kreative Lösungen.

Ich hab für mich zwei Methoden für das Ausmisten entdeckt, die wunderbar funktionieren:

Methode 1: frei nach Marie Kondo

Beobachten: Bevor ich mit dem Ausmisten beginne, beobachte ich für einen Zeitraum etwas genauer, welche Dinge ich wirklich oft nütze. Da gibt es zB so Tipps wie, die Kleidung auf den Kleiderhacken alle in eine Richtung weisend aufzuhängen. Sobald man dann das Kleidungsstück getragen und gewaschen hat, hängt man es in die andere Richtung zurück. So kann man relativ leicht verfolgen, was schon lange nicht mehr angezogen worden ist

Alles an einem Platz: Wenn ich mit dem Ausmisten beginne, hat der Rat alles an einen Platz zu bringen, ein wirkliches AHA-Erlebnis in mir ausgelöst.
Wenn die ganze Kleidung, die man besitzt – ja auch die Schuhe und Jacken aus dem Badezimmer, oder aus dem Vorzimmer – an einen Platz ist, wird der Klamottenberg richtig gross. Dann entsteht immer das Gefühl „Ich hab so viel und brauche nichts mehr“

Aufteilen in fünf Boxen:

  1. sicher behalten: in dieser Box finden sich Dinge, die mir wirklich gut tun und die ich sehr mag
  2. temporär behalten: ich gib da Dinge hinein von denen ich nicht sicher bin, ob ich sie behalten möchte und ich schreibe ein Datum auf die Box. Wenn ich sie dann ein ganzes Jahr nicht gebraucht habe, gebe ich die Box weg.
  3. spenden/verkaufen: die meisten Sachen, die ich nicht mehr brauche, bringe ich in Sammelstellen mit guten Wünschen, dass sie jetzt jemand anderem genauso große Freude wie mir bereiten sollen.
    Seit dem letzten Jahr hab ich aber auch einen Secondhandladen gefunden, wo ich Sachen hinbringe, die nicht mehr zu mir passen. Auch wenn es manchmal nicht viel Geld ist, was ich dafür bekomme, freue ich mich trotzdem jedesmal und  trage dann den Rest zur Sammelstelle
  4. reparieren: diese Box ist bei mir immer am wenigsten gefüllt, weil ich meine Dinge schnell repariere oder sie reparieren lasse. Trotzdem ist sie dann doch immer wieder ein Anlass zum passenden Handwerker zu gehen und Änderungen vornehmen zu lassen.
  5. Erinnerung: die Box kann relativ schnell sehr groß werden, weil plötzlich alles eine Erinnerung bekommt von dem ich mich noch nicht lösen kann oder will. Darum bin ich bei ihr besonders streng und stell mir wirklich die Frage, ob ich das Ding tatsächlich noch brauche. Wenn ich es in meiner Nähe behalten will, darf es bleiben.
Methode 2: frei nach Esther & Jerry Hicks

Diese Methode lässt sich sehr rasch durchführen. Das bietet den Vorteil, dass man während dem Ausmisten nicht verleitet wirst zwischendurch auf zu geben und ein riesiges Durcheinander zu hinterlassen.

Am einfachsten ist die Methode, wen man mindestens 20 durchnummerierte Kartons (wenn alle gleich gross sind und die gleiche Farbe haben, lassen sie sich gut stapeln und sehen attraktiv aus) bereit stellt. Dazu braucht man noch alphabetische Karteikarten und die Diktierfunktion vom Mobiltelefon.

Der Vorgang ist folgender:
Beim in die Handnehmen eines Gegenstands stellt man sich die Frage “ Brauche ich dieses Ding momentan wirklich?“ Falls ja, dann bleibt er stehen. Falls nein, wandert er in eine Box und gleichzeitig wird auf dem Diktiergerät dokumentiert in welcher Box die Sache liegt. Nachdem es so viele Boxen gibt, ist auch eine grobe Sortierung möglich.
Später können dann die aufgenommenen Informationen auf die alphabetischen Karteikarten übertragen werden. Das minimiert die Angst weggeräumte Dinge nicht mehr wiederfinden zu könnten.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie kaum ein innerer Widerstand gegen das Aufräumen aufbaut. Es ist ja alles durch die Karteikarten rasch auffindbar, wenn man es tatsächlich brauchen sollte und sie geht schnell.
Wenn man nach einem längeren Zeitraum allerdings feststellt, dass man zB die Dinge aus der Box 4 nie wieder gebraucht hat, kann man sich überlegen, ob man sie nicht auch ganz weggibt.

Allen die eine oder alle beide Methoden probieren, wünsche ich sehr viel Erfolg damit!

3 thoughts on “#4/52 weeks of printmaking: Struktur | Ausmisten und Organisieren”

  1. Ausmisten und Struktur, man bekommt ja wirklich außer dem wunderschönen Stoffdruck noch ein echtes Lebensgeschenk. Ich liebe Ausmisten, denn es trainiert meine Entscheidungsfreude. Tief im Innern weiß ich ganz genau, was bei mir bleiben soll, also übe ich beim Ausmisten mit dieser Instanz in Schwingung zu sein… Das klappt sehr hervorragend, denn ich habe noch nie bereut, was ich weg getan habe… Danke liebe Uli für diese tollen Tipps und Informationen☺

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