Ich hab vor zwei Monaten ein Unternehmen gegründet und das bedeutet für 2018 sehr viel Neues, sehr viele Entscheidungen, Unsicherheit und Freude, Vertrauen und Hingabe.
Als ich das Druckmodel der Woche auf Instagram vorstellte, hab ich es mit dem Hashtag #urlaubsreif versehen, weil ich die Flamingos in Miami am Wasser stehen sah. Ich hab mich heimlich darüber gefreut, dass ich zwar im Moment nicht am Meer und in der Sonne sein kann, das mir das Denken daran aber trotzdem Ruhe und Erholung gibt.

Ein Manifest Gegen und Für Prokrastination

Eines meiner auffälligsten Themen, um die ich im Moment kreise, ist etwas was man früher als Aufschieberitis und heute schön mit dem Fremdwort Prokrastination bezeichnet.
Heute morgen hab ich das Youtube Video von Jil Goetz zu dem Thema gesehen. Es hat mich motiviert an meinen Schreibtisch zu gehen, meine To-do-List aufzuschlagen und zu beginnen. Der Nachdruck des Gesagten hat allerdings einen negative Hinweis zur unbedingten Veränderung in mir ausgelöst. Das brachte mich zum Nachdenken.
Ist es tatsächlich so, dass diese Rechnung aufgeht?
Ich tausche Prokrastination gegen Ich-erlegige-alles-sofort und mir geht es gut, ich bin erfolgreich und das Leben ist schön?

Vor vielen Jahren arbeitete ich in einem Arbeitsumfeld, wo die Einstellung zur Arbeit der zwei Arbeitsparteien nicht unterschiedlicher hätte sein können:
– Da die einen, die dazulernen wollten, ambitioniert waren, vorantrieben
– Dort die anderen, die abwarteten, unentschlossen waren, ihr Gehirn ausgeschalten ließen und man sie kaum motivieren konnte.
Wir – die Macher- waren frustriert.
Da wurde uns von einem Jobmentor der Hinweis gegeben, dass eine gut funktionierende Firma immer beides braucht (und auch noch die vielen Graustufen dazwischen)

Auch wenn die Macher es schaffen würden über einen längeren Zeitraum total produktiv, entschlossen und schnell zu arbeiten und zu produzieren, hat auch der richtige Zeitpunkt des Umfelds eine Bedeutung. Wenn die Kunden noch nicht reif genug sind, mit dem Prozess der schnellen Entscheidung oder des innovativen Produkts mitzukommen, werden sie trotzdem nicht kaufen.

Manchmal ist meine Prokrastination auch eine Hilfe für mich Zeit vergehen zu lassen. Während dessen kann ich wachsen und auch dem Umfeld Zeit geben. Sie ist nicht nur böse. Sie trägt eine Dualität in sich und da gilt es für mich aufmerksam hinzusehen.
Ich will lernen Aufgaben in Ruhe und Zuversicht fertig zu stellen. Gut zu mir und zu meinen Körper zu sein und dadurch meine Ziele mit weniger Aufwand und Angst erreichen.

Hilfe wie ich ohne Terror mit Prokrastination umgehe

Energie an sich ist neutral. Sie bekommt ihre Wertigkeit erst, durch die Art wie sie eingesetzt wird. Ärgerliche Energie zB ist mächtig, aber wenn wir sie einsetzen, führt sie uns nicht zur Glückseligkeit.

Vom familiären Umfeld, den Medien, dem Internet lernen wir, wie wir uns verhalten haben. Scheinbar entsteht auch unseren Selbstwert ausgerichtet an dem Grad wie gut wir es schaffen diese Erwartungen zu erfüllen. Dieses Verhalten ignoriert allerdings eine tiefe Wahrheit: du bist alleine für dich selbst verantwortlich. Der einzige Weg dorthin ist sich in allen erdenklichen Verhaltensweisen selbst bewusster zu werden. Sich selbst zu beobachten und Vertrauen in sich aufzubauen. Wenn wir ganz ruhig sind, dann bemerken wir, dass der Geist durch nichts abgelenkt, gestresst oder von den Beurteilungen der anderen oder uns selbst beeinflusst wird. In diesen kurzen Momenten wissen wir, was jetzt wichtig ist.
Das Geheimnis ist es, diesen inneren Frieden nach außen zu bringen. Wir können lernen zu vertrauen, wann wir ins Tun kommen müssen und uns dann selbst an der Nase nehmen, wenn es sich tatsächlich um Prokrastination handelt.

Methode Druck: Halbversatz :

Bei dem Flamingodruck erscheinen die Motiveinheiten um eine halbe Motivhöhe versetzt, also in vertikaler Richtung verschoben. Sie geben damit eine aufsteigende oder abfallende Richtung vor. Ich hab den Halbversatz in den Beinen der Flamingos eingezogen. Sie sind sehr filigran und für den Blockdruck ist das Motiv nicht optimal. Trotzdem bin ich mit den Ergebnis sehr zufrieden.

 

2 thoughts on “#5/52 weeks of printmaking: Flamingos | Prokrastination was nun?”

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