In meinem Auslagenfenster vom Atelier liegen Zapfen der Lärche, die wegen der Heizungswärme alle aufgegangen sind und ihre Samen frei gegeben haben.
Die Zapfen von Nadelhölzern interessieren mich schon sehr lange. Darin ist etwas versteckt, was zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt in der Entwicklung frei kommt. Wenn der Samen auf fruchtbaren Boden fällt, trägt er die Möglichkeit in sich zu einem neuen Baum zu wachsen.
Der Jugendstil für den Wien, die Stadt in der ich lebe, bekannt ist, ist zu einer Zeit entstanden die von Hoffnung und von Neubeginn geprägt war. Es gab ein ganz starkes Bewusstsein dafür, dass die vergangene Epoche keinen festen Boden mehr unter den Füssen hatte. Es war eine Ära der Visionen und der Lebens- und Zukunftsentwürfe. Rasante Innovationen auf allen Gebieten der Technik, der Wissenschaft, der Produktion von Waren, des Handels und eine veränderte Form des Wirtschaftens und Konsumierens setzten sich durch.
Die Zeit jetzt erscheint mir der von damals nicht unähnlich zu sein. Darum hab ich mich entschieden ein Muster zu entwickeln, dass in die Zeit des Jugendstils passen könnte.
Der Kristall diente der Gestaltungsmaxime des Jugendstils als Vorbild: Klarheit, Einfachheit, Helligkeit, Nützlichkeit und Reinheit wurden zur ästhetisch und formale Orientierung genutzt.
Die Künstler des Jugendstils waren davon überzeugt, dass diese Orientierung seelische und geistige Kräfte freisetzt.
Mein Muster kann den Tendenzen der Abstraktion und der Konstruktion im Jugendstil zugeordnet werden.
Skizzenbuch 2019
2018 ist aus den A4 Blättern, die ich zu kleinen Büchern faltete und jede Woche neu bemalte ein Kronenbuch entstanden.
In 2019 setze ich diese Tradition fort, weil sie mir die Möglichkeit bietet mich mit etwas, das mich die Woche über beschäftigt hat, noch intensiver auseinander zu setzen.
Die ersten Wochen sehen sehr vielversprechend aus. Meine Vorgabe für mich selbst lautet in diesem Jahr:
„Lass aus deinen wöchentlichen Druckmotiven Malerei werden“
One thought on “#16/52 weeks of printmaking: Jugendstil | Wie entsteht ein Muster?”